5.3.2.3
Interspezifische Lebensgemeinschaften: Probiosen
(von Immanuel Mauch und Maryann Horn)
1 Definition
Probiose (auch Karpose oder „Parabiose)) ist eine ökologische Interaktion
von artfremden Organismen (interspezifische Wechselbeziehungen), bei der einer
der beiden Partner einen Vorteil aus dem Zusammenleben zieht, ohne dem anderen
zu nutzen oder zu schaden.
2 Bedeutung
Gäbe es die Probiose nicht, so würden viele Landstriche von
Tierkadavern oder krankheitsbelasteten Lebewesen überseht sein. Allein schon
der Kommensalismus dient zum „Aufräumen“ der Natur. Weiterhin würden zu viele
Arten aussterben, wenn sie sich nicht bei anderen Organismen verstecken
könnten. Das Gleichgewicht der Artenvielfalt wird durch die einseitige
Nießnutzung aufrechterhalten und hat somit nicht nur für die Ökologie eine
immense Bedeutung, sondern auch für die Evolution.
3 Arten
Arten |
Begriffserklärung |
Beispiele |
Abbildungen |
Kommensalismus |
Ein
Partner beteiligt sich an dem Nahrungsrückständen eines anderen Organismus. |
·
Aasfresser der Steppen und Wüsten z. B. |
Abb. 1 Hyänen |
Phoresie |
Ein
Organismus nutzt einen anderen Organismus als vorübergehendes
Transportmittel, ohne es zu schädigen. |
·
Moosskorpione an Brackwespe/Schnepfenfliege ·
Schildkrötenmilben an Buntkäfer ·
Milbenlarve an Spinne ·
Klettensamen an Vogelgefieder ·
Schiffshalter an Fische |
Abb. 2 Milben auf
Mistkäfer |
Epökie |
Ständiger
Aufenthalt eines Epiphyten auf der Oberfläche eines anderen Organismus, ohne
dass der Träger geschädigt wird. |
·
Flechten, Moose, Farne siedeln auf der Borke von Bäumen ·
Algen siedeln in den Rillen der Haare von Faultieren ·
Algen siedeln auf Schildkrötenpanzern ·
Seepocken siedeln auf Walen |
Abb. 3 Moos auf Baumstamm |
Synökie |
Nutzung
der Wohnstätte eines anderen Organismus. |
·
Ameisen dulden: Ø Springschwänze, Ø Larven der
Schwebfliegengattung Microdon, Ø Larven der
Blattkäfergattung Clytra, Ø Langfühlerschrecken der
Gattung Myrmecophilus, Ø Ameisenfischchen, Ø die Kurzflügelkäfer der
Gattung Dinarda |
Abb. 4 Springschwänze
nutzen Ameisenbau |
Parökie |
Organismen
leben in einer Nachbarschaft, wobei einer der beiden Partner Schutz oder
Nahrung erhält. |
·
in der Nähe einer Ameisenkolonie leben häufig Larven des Rosenkäfers ·
Vögel folgen größeren Tieren, die beim Weiden Insekten aufscheuchen,
die den Vögeln als Nahrung dienen |
Abb. 5 Zebra und Savanenvögel |
Entökie |
Wohnen
im Körper eines anderen Organismus als Schutzeinmietung, ohne zu
parasitieren. |
·
das Bewohnen der Tentakelkrone großer Seeanemonen durch Fische oder
Garnelen |
Abb. 6 Clownfisch wohnt
in Seeanemone |
Metabiose |
Ein
Organismus ist stark abhängig von der Tätigkeit einer anderen Organismus |
·
Hohltauben und Grünspechte sind wegen ihrer weichen Schnäbel auf den
Höhlenbau anderer Arten wie z. B. den Buntspecht angewiesen |
Abb. 7 Buntspecht beim
Höhlenbau |
4 Quellen
4.1 Textquellen:
https://www.biologie-seite.de/Biologie/Probiose
http://www.mefa.jena.de/images/bioweb/probi.htm
4.2 Bildquellen
Abb.
1 http://footage.framepool.com/zh/shot/222811043-rift-valley-province-serengeti-national-park-hyena-scavenger-animal
Abb.
2 https://de.wikipedia.org/wiki/Milben
Abb.
3 https://pixabay.com/de/baumstamm-moos-steine-wald-natur-1724315/
Abb. 4 http://artengalerie.makro-forum.de/displayimage.php?album=653&pos=1
Abb. 5 http://footage.framepool.com/de/shot/782858958-marabu-lake-nakuru-national-park-pelikan-zebra
Abb. 6 https://www.tokopedia.com/artreprocenter/lukisan-painting-repro-clownfish-ikan-mas-koki-hoki-feng-shui-1
Abb. 7 https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-gartenvoegel/voegel-bestimmen/13776.html