Informationen über die Ausbildung zur/zum staatlich anerkannte/n Erzieher/in

Schulform: 3-jährige Fachschule

Fachrichtung Sozialpädagogik

Wege in den Beruf der Erzieherinnen und Erzieherin Thüringen (externer Link) >>

1. Aufgaben und Tätigkeitsmerkmale

Aufgabe des Erziehers/der Erzieherin ist es, Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsprozesse zu gestalten.

Dies geschieht in unterschiedlichen Arbeitsfeldern (z. B. Kindergarten, Hort, Heim) in unterschiedlichen konzeptionellen Umgebungen und bezieht sich auf verschiedene Lebensphasen der Heranwachsenden. Gemäß dem aktuellen Bildungsverständnis bringt der Erzieher/die Erzieherin den ihm/ihr anvertrauten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen individuelle Wertschätzung entgegen und ermöglicht somit ein Höchstmaß an Selbstbestimmung und Partizipation.

2. Ziel der Fachschule

erz

Die Fachschule ist eine Einrichtung der beruflichen Bildung. Sie baut auf beruflicher Erstausbildung auf, vertieft und erweitert auf hoher wissenschaftlicher Grundlage die Fach- und Allgemeinbildung. Die modularisierte Ausbildung bereitet auf die selbstständige und eigenverantwortliche Arbeit als Fachkraft in verschiedenen sozialpädagogischen Arbeitsfeldern vor. Dabei werden die Fachschüler qualifiziert, inklusive pädagogische Arbeit zu leisten. Dies geschieht auf der Basis einer beruflichen Handlungskompetenz, die u.a. durch die enge Verzahnung der Lernorte Schule und Praxis entwickelt und gewährleistet wird.

Die Fachschulausbildung vermittelt Studierfähigkeit. Durch den Erwerb der Fachhochschulreife sind ein anschließendes Fachhochschulstudium sowie weitere Qualifikationsmaßnahmen möglich.

3. Aufnahmevoraussetzungen

  • Realschulabschluss (RSA) oder gleichwertiger Bildungsabschluss

  • Abschluss einer mind. zweijährigen einschlägigen Berufsausbildung oder einer als gleichwertig anzusehenden Qualifizierung
      1. RSA und Abschluss in einem mindestens zweijährigen anerkannten Ausbildungsberuf(nicht einschlägig) oder Allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife --> jeweils Nachweis von 480 Stunden praktischer Tätigkeit in einem förderlichen Einsatzfeld (Anerkennung von im Rahmen der Ausbildung absolvierten Praktika möglich)

      2. Allgemeine Hochschulreife an einem Beruflichen Gymnasium der Fachrichtung Gesundheit und Soziales --> Nachweis von 160 Stunden praktischer Tätigkeit in einem förderlichen Einsatzfeld
  • Nachweis einer mind. zwölf Jahre umfassenden regelmäßigen schulischen und beruflichen Vorbildung
  • Nachweis der erforderlichen Eignung: Eignungstest in den Bereichen Mathematik, Sozialpädagogik, Kunst, Musik und Kommunikation
  • vollständiger Impfschutz gegen Masern (Masernschutzgesetz)

4. Die Ausbildungsorganisation

 

Konsekutive Ausbildung

Praxisintegrierte Ausbildung/PiA
(Direktlink zu Infos d. Bildungsministeriums)

(ab SJ 2021/22)

Bewerbung/

Anmeldung

- bis 31.03. direkt an der Schule

(darüberhinausgehende Bewerber werden entsprechend vorhandener Plätze berücksichtigt)

- bis 31.03. direkt an der Schule

- zusätzlich Bewerbung in einer Kindertagesstätte (Träger)

Ausbildungsinhalte

- überwiegend fachtheoretischer Unterricht in den ersten 5 Ausbildungshalbjahren u. abschließender berufspraktischer Ausbildung in Blockform im letzten Ausbildungshalbjahr

- durchgängig abwechselnde Unterrichts- u. Praxisphasen im Rahmen eines Arbeits- o. Ausbildungsverhältnisses (i. d. Regel 3 Tage Schule u. 2 Tage Praxis)

Praktika

- ersten 3 Praxismodule finden im 2., 3. u. 4. Schulhalbjahr statt/Dauer jeweils 6 Wochen

- Berufspraktikum im letzten Schuljahr der Ausbildung vom 01.02.-31.07. in einer Ausbildungsstätte nach Wahl der Fachschüler(mit Zustimmung der Schule)

- ersten 3 Praxismodule finden jeweils 30 Arbeitstage innerhalb der berufspraktischen Ausbildung im 1. u. 2. Schuljahr statt

- Berufspraktikum in der Einrichtung lt. Arbeits- o. Ausbildungsverhältnis für das ges. 3. Schuljahr

 

Mindestens ein Praxismodul muss in der Einrichtung der Kindertageseinrichtung und in Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung entsprechend den §§ 29 bis 35 SGB VIII absolviert werden.

Ferienzeiten

- die im Freistaat Thüringen gültigen Ferienzeiten

- geregelt im Arbeits- o. Ausbildungsverhältnis

- Urlaub nur in Ferienzeiten des Freistaates Thüringen möglich

Abschluss/

Prüfungen

- besteht aus der schriftl. Prüfung im Modul „Diversität und Inklusion“, der Facharbeit mit Kolloquium und einer praktischen Prüfung

- schriftl. Prüfung Ende des 5. Ausbildungs-halbjahres

- schriftl. Abschlussprüfung im letzten Ausbildungshalbjahr

Ausbildungs-beiträge/Bezüge

- es wird kein Schulgeld erhoben (Schulgeldfreiheit)

- Kopien und Skripte sind zu bezahlen

- Bafög und Aufstiegsbafög (AFBG) sind möglich

- im Rahmen der Ausbildung wird eine monatliche Ausbildungsvergütung gezahlt


5. Prüfungen / Abschluss

Mit dem Abschlusszeugnis wird die staatliche Anerkennung erteilt. Damit ist die Berechtigung verbunden, die Berufsbezeichnung

„Staatlich anerkannte Erzieherin/ Staatlich anerkannter Erzieher“

zu führen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, eine Ergänzungsprüfung im Fach Deutsch/Kommunikation zum Erwerb der Fachhochschulreife abzulegen und somit den Zugang zur Fachhochschule zu erhalten.

6. Stundentafel

Lerngebiete/Module

Gesamtstundenzahl

davon: fachmethodischer Unterricht
Lerngebiete 480   120
Deutsch / Kommunikation 160  
Fremdsprache 120 120
Mathematik 120  
Politische Bildung 80  
     
Module 2280 800
Erziehen als wiss. fundierte Tätigkeit 150  
Grundlagen wiss. Arbeitens 70  
Entwicklungs- und Bildungsprozesse 200 40
Grundlagen in den Bildungsbereichen Bewegung, Gesundheit und Musik

160

90

Grundlagen in den Bildungsbereichen Sprache, Medien und Kunst

120

60

Grundlagen in den Bildungsbereichen Mathematik und Naturwissenschaften

80

20

Gestaltung von Beziehungen 100 40
Pädagogische Handlungskonzepte und Planungsformen 100 50
Lebenswelten und Erziehungspartnerschaften 140 20
Methodisches Handeln in den Bildungsbereichen Bewegung, Gesundheit und Musik

150

100

Methodisches Handeln in den Bildungsbereichen Sprache, Medien und Kunst

100

80

Methodisches Handeln in den Bildungsbereichen Mathematik und Naturwissenschaften

60

40

Qualitätsmanagement in sozialpädagogischen Dimensionen

80

 
Diversität und Inklusion 170 20
Erlebnispädagogik 40  
Begleitung und Gestaltung von Bildungsprozessen 130 100
Planung und Gestaltung von Bildungsprozessen 110 80
Differenzierung von Bildungsprozessen 70 60
Spezifik der Arbeit mit unter Dreijährigen oder Offenen Kinder- und Jugendarbeit oder Hilfen zur Erziehung

50

 
Differenziertes Handeln in den Bildungsbereichen Gesundheit, Bewegung und Musik oder Sprache, Medien und Kunst oder Mathematik und Naturwissenschaft oder Soziokultur, Moral und Religion

200

(optional je 2 x 100)

 
     
Berufspraktische Ausbildung 1680  


7. Bewerbung für eine Ausbildung

Die Bewerbung für das beginnende Ausbildungsjahr muss bis spätestens 31.03. des Jahres an der SBBS für Gesundheit und Soziales eingereicht werden. Darüber hinausgehende Bewerber werden entsprechend vorhandener Plätze berücksichtigt.

SBBS für Gesundheit und Soziales

Rudolf-Breitscheid-Str. 56/58

07747 Jena

eingereicht werden. Darüber hinausgehende Bewerber werden entsprechend vorhandener Plätze berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen müssen enthalten:

Empfohlene Impfungen sind eine vollständige Hepatitis-B-Immunisierung, ein aktueller Schutz gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und Kinderlähmung sowie gegen Mumps und Röteln.

 Nach Erhalt der Zulassung bitte einreichen: 

  • erweitertes polizeiliches Führungszeugnis nach § 30 a BZRG1 (im Original, nicht älter als 3 Monate)
  • Sofern Sie einen ausreichend frankierten und an Sie adressierten Rückumschlag beifügen, senden wir Ihnen Ihre Bewerbungsunterlagen gern zurück.

8. Kosten und Vergütung

Kopien und Skripte sind zu bezahlen. Schüler/innen, die die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen, können die im Bundesausbildungsförderungsgesetz (BaföG) festgesetzte Beihilfe beantragen. Auskünfte dazu erteilt das für den Wohnsitz zuständige Amt für Ausbildungsförderung.

8. Unterbringung

Um die Unterbringung bemühen sich die Schüler/innen selbst. Wohnheimplätze können beantragt werden:

Internationaler Bund
Gesellschaft für Beschäftigung und Soziale Dienste mbH

Am Herrenberg 3

07745 Jena

Tel. 03641 687230

 

9. Informationen und Sprechzeiten

Weitere Auskünfte erhalten Sie zu Informationstagen in der Schule. Außerdem stehen wir Ihnen für Gespräche und Beratungen zur Verfügung.

SBBS für Gesundheit und Soziales Jena                           Tel.: 03641/35 57 - 13

Rudolf-Breitscheid-Str. 56/58                                        Fax: 03641/35 57 - 29

07747 Jena                                                                Internet: www.mefa.jena.de

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