refkleinSporthalle der Schule für Gesundheit und Soziales wird in Jena zu 15 Vier-Bett-Zimmern für Flüchtlinge

(OTZ-Online, 29.10.2015 - 07:45 Uhr)

Die Sporthalle der Schule für Gesundheit und Soziales dient seit gestern 60 Flüchtlingen als Notunterkunft. Betreut werden sie vor Ort durch ein Team der Arbeiterwohlfahrt.

Jena. Nicht mehr wiederzuerkennen ist die Sporthalle neben der Schule für Gesundheit und Soziales in Lobeda-Ost. Die Halle wurde durch das Einziehen von Holzwänden in 15, nach vier Seiten abgeschlossene, nur nach oben offene Räume verwandelt. Dazwischen ein breiter Gang und im vorderen Bereich eine kleine Aufenthaltszone.

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Nicht nehmen ließ sich am Mittwochfrüh Ortsteilbürgermeister Volker Blumentritt (SPD) die Begrüßung der Flüchtlinge in der Sporthalle der Schule für Gesundheit und Soziales. Foto: Michael Groß

In jedem Zimmer werden nun vier Flüchtlinge wohnen – zwei Doppelstockbetten stehen bereit, Stühle und ein Tisch sollen noch hinzukommen. Diese Notunterkunft für insgesamt 60 Flüchtlinge wurde nun am Mittwoch bezogen. Es sind zumeist junge Männer aus Syrien, Afghanistan, Eritrea und dem Irak, die hier Quartier erhalten und bisher in der Sporthalle in Göschwitz nur sehr notdürftig untergebracht waren. Damit kann die Göschwitzer Halle wieder etwas entlastet werden. Die Flüchtlinge waren am Mittwoch gut drauf und machten den Eindruck, dass sie mit ihrer neuen Unterkunft recht zufrieden sind. Auch die herzliche Begrüßung durch den Neulobedaer Ortsteilbürgermeister Volker Blumentritt (SPD) trug dazu bei. Er hieß die Flüchtlinge in seinem Stadtteil willkommen und versprach, sich regelmäßig bei ihnen sehen zu lassen. Vor Ort werden die Flüchtlinge betreut durch ein Team der Arbeiterwohlfahrt unter Leitung von El Alami El Mediani. Der junge Marokkaner, der Sozialpädagogik studiert hat und perfekt Deutsch spricht, lebt schon lange in Deutschland. In Jena konnte er bereits Erfahrungen bei der Betreuung von Flüchtlingen in der vorübergehend als Unterkunft genutzten ehemaligen Schule in der Emil-Wölk-Straße sammeln.

Container gegen Anwohner-Parkplätze

Von ihm ist auch zu erfahren, dass die Bewohner der Sporthalle täglich voll versorgt werden durch einen Cateringdienst. Sowohl Frühstück als auch Mittag- und Abendessen werden geliefert. Nach Abzug des Geldes für diese Versorgung bleiben jedem Flüchtling noch monatlich etwa 140 Euro Taschengeld. Mit dem Betreuungsteam und Mitarbeitern der Kommunalen Immobilien Jena (KIJ) konnte Ortsteilbürgermeister Blumentritt gestern auch klären, dass in jedem der 15 Zimmer noch Kleiderhaken angebracht und Schränke aufgestellt werden. Auch die Ausstattung mit Feuerlöschern soll ergänzt werden. Das Thema Flüchtlinge beschäftigt Blumentritt nun schon eine ganze Weile. Und das wird wohl auch so bleiben. Denn außer den 60 Flüchtlingen in der Sporthalle sind auch welche in der Theobald-Renner-Straße neben dem dortigen Sportplatz, in der neuen Gemeinschafsunterkunft in der Emil-Wölk-Straße sowie in Wohnungen untergekommen. Es werden nicht die einzigen Unterkünfte in Lobeda bleiben. So soll auf einem der Parkplätze in der Carolinenstraße in Lobeda-Ost ein Wohn-Container errichtet werden. Das hat aber bereits heftigen Widerspruch der Anwohner ausgelöst, die ihre Parkplätze gefährdet sehen.

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th4 Alle Fotos Michael Groß

Michael Groß / 29.10.15 / OTZ