Fakten gegen Mythen
Projekttag an der SBBS anlässlich des Tages der Zahngesundheit
Rund um die Zahngesundheit gibt es viele Mythen, die sich hartnäckig halten. Zum Beispiel, dass Karies nicht ansteckend und Zahnfleischbluten nicht wirklich schlimm sind. Oder dass Implantate weniger Pflege benötigen als die natürlichen Zähne.
Fakten gegen diese Mythen lieferte ein gemeinsames Schülerprojekt der ZFA (Zahnmedizinischen Fachangestellten) aller drei Ausbildungsjahre an der Staatlichen Schule für Gesundheit und Soziales Jena (SBBS). Es wurde in Kooperation mit Praxen aus Jena durchgeführt. Für das Projekt konnte auch einer der weltweit größten Hersteller von Dentalprodukten und -technologien gewonnen werden. In einem Vortrag gaben zwei Mitarbeiter von Dentsply Sirona Implants eine Übersicht zum Thema „Zahnersatz: Implantate“.
Unter dem Motto „Frisch, knackig und ordentlich zum Kauen“ wurde ein Salatbuffet angeboten, das viele fleißige Helfer auf die Beine gestellt hatten.
Wie gesunde Zahnpflege funktioniert und wie man sich in Notfällen verhält, stellten die Azubis Vanessa Damnitz und Henriette Triebe angehenden Kindererziehern, Altenpflegern und Zahnmedizinischen Fachangestellten in ihrem Vortrag dar. Was ist beispielsweise zu tun, wenn ein Zahn abgebrochen ist? Als erstes gilt immer: Ruhe bewahren. Und den Zahn sofort in ein Glas Wasser oder Milch legen. Dann sollte man mit dem abgebrochenen Zahn sofort seinen Zahnarzt aufsuchen. Denn das erhöht die Chance, dass der Zahn gerettet und vielleicht sogar reimplantiert werden kann.
„Zahnbrüche kommen auch im Altenheim vor“, sagt Philipp Steingrüber, Schüler an der SBBS und angehender Altenpfleger. „Da ist es gut zu wissen, was sofort getan werden muss, was ja meine Aufgabe ist als Pfleger. Das wusste ich noch nicht, was da alles genau notwendig ist.“ Und nicht nur dort, wie Evelyn Schau, angehende Erzieherin meint. „Im Kindergarten kommt so etwas öfter mal vor, da ist es gut, das genau zu wissen.“
Was tun, wenn ein Zahn verloren geht? Eine Lücke ist optisch nicht schön. Unabhängig von der Ästhetik ist so ein Verlust auf Dauer auch für den Zahnknochen nicht gut. Er bildet sich an dieser zahnlosen Stelle zurück. Ein Zahnimplantat könnte da eine gute Versorgung darstellen. Über diese neue Möglichkeit von Zahnersatz sprachen Karsten Kröhnert und Karina Kruse von Dentsply Sirona Implants. Mit viel Engagement erklärten sie, was alles zu einem Implantat dazugehört, vom Aufbau bis hin zur gründlichen Pflege.
Ihre Ausführungen vor gut 150 Teilnehmern kamen gut an. Dass sie in einer Berufsschule referierten, war für beide bisher einmalig. Zu ihren Kunden gehören vor allem Ärzte und Zahntechniker. Besonders groß war das Interesse, als Karsten Kröhnert an einem künstlichen Unterkiefer erklärte, wie ein Implantat vorgebohrt und gesetzt wird. Auch die dafür erforderlichen Instrumente und Materialien hatte er mitgebracht. Und nun hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, es selber einmal auszuprobieren. Eine davon war Anna Utschig.
„Ich dachte, dass das mit dem Vorbohren unglaublich schwierig ist“, so Utschig, ZFA im 1. Ausbildungsjahr. „Wie Zähne implantiert werden, sehe ich ja oft in der Praxis, in der ich meine Berufsausbildung mache. Mein Chef hat sich darauf spezialisiert. Es war toll, das mal ausprobieren zu dürfen.“
Claudia Gemse, ebenso ZFA im 1. Ausbildungsjahr, war hingegen begeistert von den Implantat-Schaumodellen: „Zahnimplantate in mehreren Ausführungen wurden gezeigt und man konnte sie sich mal genau anschauen.“
Großen Zulauf hatte auch das Salat-Buffet. Angeboten wurden eigens zubereitete Salate, Gemüsesticks mit verschiedenen Dips, Brote mit Frischkäse und Kräutern. Es war darauf geachtet, dass das Essen auch gesund und gut für die Zähne ist. Stark säurehaltige Säfte oder Süßigkeiten etwa Zitronenlimo oder Schokolade waren natürlich nicht im Angebot. Denn Säuren greifen die Zähne an und können sie nachhaltig schädigen. Sie entziehen dem Zahn schützende Mineralien. Das kann zur Folge haben, dass der Zahnschmelz aufweicht und sich schlimmstenfalls langfristig auflöst.
Das Buffet brachte rund 243 Euro ein. Die ZFA-Klassen bedanken sich bei allen. Es wird derzeit überlegt, ob ein Teil der Summe als Spende zur Einrichtung eines Fachkabinetts genutzt werden soll.
Alles in allem war es ein informativer Tag für die Schüler, weil spannende Themenbereiche angesprochen wurden, die in ihrem Berufsalltag vorkommen. Ein wesentlicher Bereich galt dem Thema „Prävention“. Sie ist die Voraussetzung für den Erhalt gesunder Zähne. Für Heike Fiedler, Fachlehrerin an der SBBS, ein Beitrag von Schülern für Schüler zur Vermittlung der Themen an die Patienten: „Prävention ist einer der wichtigsten Pfeiler in der Zahnmedizin“, so abschließend ihr Resümee.
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- Geschrieben von Frau Fiedler
- Zuletzt aktualisiert: 24. November 2016
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