Achava

Jüdisches Leben gehört seit fast 1000 Jahren zu unserem Heimatland, dem heutigen Thüringen. Das ACHAVA Schülerforum bietet neben kulturellen Beiträgen aus Kunst, Musik und Film auch Gespräche mit Zeitzeugen und den Austausch mit Kulturschaffenden. Am Montag, dem 16. Oktober 2023, fuhren Schüler der Sozialassistenz und des beruflichen Gymnasiums mit ihrer Lehrerin zum Thüringer Landtag nach Erfurt, um die Wurzeln unseres Zusammenlebens ein wenig zu erkunden.
Nach der Eröffnung im Plenarsaal durch verschiedene Grußworte gab es eine Gesprächsrunde zum Thema „Die Geschichte meiner Familie – wie ich den Holocaust überlebt habe“. Der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde, Prof. Dr. Reinhard Schramm, berichtete unseren Schülern aus seiner frühesten Kindheit zum Ende der NS-Diktatur und beantwortete Fragen zu seinem langen Leben als deutscher Jude in der DDR und heute. Unterstützt wurde er von einem jungen Mann, der vor drei Jahren seine ultraorthodoxe Familie in Israel verließ und seitdem in Dresden seine Religion studiert und nebenher ein jüdisches Kulturzentrum mit aufbaut. Er gab aufschlussreiche Einblicke in das Leben orthodoxer Kinder und Jugendlicher in Israel und appellierte an ein friedliches Miteinander.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa trafen der Organisator Martin Kranz, ein Rezitator und fast 90 Schüler zu Film und Gespräch „Kinderblock 66 – wie Antonin Kalina auch mein Leben gerettet hat.“ im Plenarsaal zusammen. Naftali Fürst, der nunmehr 91-jährige Protagonist des Films, konnte aufgrund der aktuellen Ereignisse in Nahost leider nicht als
Zeitzeuge vor Ort sein.