1 IMG 4kleinKlasse SOA21B gedenkt 2022 der Reichspogromnacht

Der 9. November ist für Deutschland ein äußerst geschichtsträchtiger Tag. Neben dem Mauerfall 1989 und der Novemberrevolution 1918 gibt es jedoch ein Ereignis, welches besonders heraussticht und uns Deutsche zu ständiger
Mahnung bewegt.
Die Rede ist von der Reichspogromnacht am 9. November 1938. Um auch in diesem Jahr jenen schrecklichen Ereignissen zu gedenken, leisteten die Schülerinnen und Schüler der SOA21B mit Hilfe von Frau Polten Erinnerungsarbeit, indem sie Vorträge über verschiedene Themen bezüglich des Nationalsozialismus hielten. Die Vortragsthemen umfassten beispielsweise die Nürnberger Rassengesetze, den Sozialdarwinismus und das Leben der im Dritten Reich verfolgten Juden.
Anschließend begaben sich die Schüler auf eine Exkursion, um den Stolperstein von Frau Dr. Lisa Eppenstein, einer Lehrerin, die im Zuge der Gräueltaten des Nationalsozialismus getötet wurde, zu ehren und zu reinigen. Der Stein befindet sich in der Schaefferstraße 14 in Jena, am Ort, an dem sie zuletzt wohnte. Der Grund, warum ausgerechnet dieser unter vielen anderen in Jena eingebrachten Stolpersteinen ausgesucht wurde, ist eine Patenschaft, die die SBBS für Gesundheit und Soziale mit diesem Stein führt.
Es ist wichtig bei jeder Gelegenheit der Geschehnisse des Dritten Reichs zu  mahnen und niemals die unzähligen ermordeten Opfer zu vergessen. Der 9. November ist ein Tag, an dem jeder von uns in sich gehen sollte und derer gedenken sollte, die Opfer von Unterdrückung waren.
 
Hier noch ein paar Gedanken der Schüler, die an diesem Tag Erinnerungsarbeit leisteten:
 
Statement Florian & Nelia
„Unser Thema war die Wannenseekonferenz.
Wir waren überrascht, dass diesem Thema in der allgemeinen Schulbildung so wenig
Aufmerksamkeit & Zeit gewidmet wird. Wir sind geschockt, dass 15 Männer in 90 Minuten bei
Kaffee & Canapès den Mord an Millionen Menschen planen konnten.“

Tom: „Wir haben das Thema Reichspogromnacht behandelt. Am Ende des Tages war das Wort „ermorden“ nicht mehr nur ein Wort.“

1 D005A97C 6A19 48C8 9D19 A6833E32ED96Emma: „Mir war es neu und es hat mich auch sehr überrascht, dass man als Privatperson für nicht mehr als 120 € einen Stolperstein für jedes Opfer des Nationalsozialismus verlegen lassen kann. Diese 120 € sind es definitiv wert, eine Gedenkstätte, einen alternativen Grabstein für all die Opfer zu errichten, die niemals ehrenvoll begraben worden sind!“

Lucy& Vanessa: „Unser Thema waren die Familie Eppenstein & Wandersleb. Uns hat überrascht wie groß die Familie war und was sie während der Kriegs-& Nachkriegszeiten erreicht und geschafft haben. Worüber wir aber geschockt waren, dass vor allem die Kinder der Familie in Deutschland ihre Berufe nicht ausüben bzw. ihre Ausbildung nicht beenden konnten. Aus unserem Thema haben wir viele Informationen mitgenommen& konnten dadurch einen noch besseren Einblick in die damalige Zeit bekommen.“

1 IMG 4356Lilas & Estell: „Im Vorfeld haben wir uns mit Fr. Dr. Lisa Eppenstein beschäftigt und uns mit ihren Leben auseinandergesetzt. Uns hat es überrascht und sehr geschockt, dass mehr Menschen starben als wir dachten und wie grausam die Täter waren. Es war interessant, wenn auch sehr schockierend, etwas über die Zeit des Nationalsozialismus zu erfahren. Wir hatten das Thema Lisa Eppenstein.“

Alina & Lukas: „Unser Thema zur Erinnerungsarbeit waren die Nürnberger Rassengesetze. Uns schockierte die Einteilung der Menschen in Rassen. Wie gründlich Menschen jüdischen Ursprungs eingeteilt wurden, entsetzt uns. Wir waren auch schockiert, wie viele Menschen jüdischen Ursprungs von diesen Einteilungen in Rassen betroffen waren. Uns erinnerte die Einteilung an die Mendelschen Vererbungsgesetze, welche für Tiere und Pflanzen in Kraft traten. Für uns hat es sich gut und richtig angefühlt, den Stolperstein von Dr. Lisa Eppenstein an diesem Tag zur Erinnerung zu besuchen.“

1 IMG 4363Hannah & Christina: „Wir haben uns im Vorfeld mit dem Nürnberger Kodex befasst. Hierzu konnten wir einen Vergleich zu Heute, im Bezug zu Corona feststellen. Es schockierte uns sehr, dass unter dem nationalsozialistischen Regime, medizinische Experimente durchgeführt wurden und das ohne Zustimmung der „Patienten“! Wir haben daraus gelernt, Menschen sollten nie wieder durch Druck, Zwang, & Gewalt zu medizinischen Versuchen gegen ihren Willen gezwungen werden.“